DFG-Projekt am Kulturwissenschaftlichen Seminar der HU Berlin (1996–2000)

Evaluation Kulturwissenschaft

Kurzdarstellung

Innerhalb eines von der DFG geförderten Projektes haben wir – Hartmut Böhme, Peter Matussek und Lothar Müller – eine Studie erarbeitet, in der die aktuellen Ansätze der Kulturwissenschaft in Deutschland vorgestellt und zueinander in Beziehung gesetzt werden.Sowohl im publizistischen Spektrum der Zeitungen und Zeitschriften wie in den Titeln wissenschaftlicher Publikationen und in den Ankündigungen der universitäten Vorlesungsverzeichnisse begegnet der Begriff "Kulturwissenschaft" derzeit in häufiger Frequenz und breiter Streuung.

Ausgangspunkt unserer Arbeit war die Beobachtung, daß die mehr oder minder programmatische Allgegenwart des Begriffs einer nicht synthetisierbaren Fülle von Vorstellungen über Ziele und Aufgaben einer "Kulturwissenschaft" entspricht. Daß seine terminologische Unbestimmtheit die diskursive Universalisierung des Begriffs begünstigt, ist unübersehbar. Wir haben vor diesem Hintergrund zunächst eine Bestandsaufnahme der verschiedenen Ansätze sowie der derzeitigen Lehr- und Forschungssituation der Kulturwissenschaft in Deutschland vorgenommen und die gesammelten Informationen in einer Datenbank zusammengetragen.

In einem zweiten Schritt haben wir 1996 in Form eines Kolloquiums ein Forum zur Diskussion sowohl der theoretischen Grundlegungen wie auch der in Forschung und Lehre gemachten Erfahrungen innerhalb der verschiedenen Konzeptionen von Kulturwissenschaft etabliert.

Des weiteren haben wir am 14./15. Februar 1997 einen Workshop organisiert, auf der die Vertreter einschlägiger kulturwissenschaftlichen Studiengänge zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch zusammenkamen.

Die Auswertung des Workshops mündete schließlich in die Erstellung der Studie, die erstens die gegenwärtige Situation des Fachs Kulturwissenschaft aus seiner Geschichte herleitet, zweitens Arbeitsfelder kulturwissenschaftlicher Forschung und Lehre in exemplarischen Einzeldarstellungen beschreibt und schließlich drittens die zukünftigen Perspektiven der Kulturwissenschaft zu umreißen versucht. Ein Überblick über kulturwissenschaftliche Einrichtungen und Studiengänge im detuschsprachigen Raum sowie eine Bibliographie runden den Band ab.